Die Geschichte des IfKW

Seit den 1920er Jahren entwickelt sich aus der Zeitungswissenschaft an der LMU eines der ältesten kommunikationswissenschaftlichen Institute Europas. Von Karl d’Ester bis zur digitalen Medienforschung spiegelt die Geschichte des IfKW die Entwicklung von Journalismus, Öffentlichkeit und Medienwandel über ein Jahrhundert hinweg.

Über 100 Jahre Kommunikations- und Zeitungswissenschaft

Seit den 1920er Jahren nimmt die Kommunikationswissenschaft an der LMU eine Pionierrolle ein: Aus der frühen Zeitungswissenschaft entsteht eines der ältesten und einflussreichsten Institute Europas. Was mit Karl d’Ester und der Erforschung der Presse begann, entwickelte sich über Jahrzehnte zu einem Zentrum der Journalistik, Medien- und Kommunikationsforschung. Die Geschichte des IfKW erzählt zugleich die Geschichte eines Fachs im Wandel – von den Anfängen der Pressebeobachtung über die Etablierung empirischer Methoden bis hin zur Auseinandersetzung mit digitalen Öffentlichkeiten und gesellschaftlicher Polarisierung. So spiegelt das Institut seit über hundert Jahren die Transformation von Medien, Öffentlichkeit und Wissenschaft gleichermaßen wider.

Unsere Geschichte in Jahrzehnten

  1. Brunnen vor Hauptgebäude
  2. Brunnen vor Hauptgebäude
  3. Brunnen vor Hauptgebäude
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1920

Gründung des Instituts für Zeitungskunde

Der „Verein bayerischer Zeitungsverleger und der „Landesverband der Bayerischen Presse“ wenden sich mit einer Eingabe an den bayerischen Landtag, die unter anderem die Gründung eines unabhängigen „Instituts für Zeitungskunde“ anregt, das die in- und ausländische Presse beobachten, aber auch zur Ausbildung des Nachwuchses im Journalismus und pressenahen Berufen dienen soll.

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1922

Erste Professur für Zeitungskunde

Nachdem die Philosophische Fakultät für die Einrichtung eines Fachs „Zeitungswissenschaft“ votiert, genehmigt der Bayerische Landtag eine "außerordentliche Professur für Zeitungskunde", die erste planmäßige Professorenstelle für das Fach im deutschen Reich überhaupt. Zwei Jahre später wird Karl d’Ester als außerordentlicher Professor und Vorstand des Instituts für Zeitungswissenschaft an die Universität München berufen.

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1934

Neue Räume und Personen

D'Ester wird Ordinarius (ordentlich öffentlicher Professir). Das Institut zieht in neue Räume und erhält einen ordentlichen Sachmittelhaushalt. Im gleichen Jahr wird das Promotionsrecht für Zeitungswissenschaft erteilt. Zuvor war nur ein Nebenfachstudium möglich gewesen. Ein Jahr Später wird die erste Assistenzstelle mit Hanns Braun besetzt.

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1954

Personalwechsel

Nach der Emeritierung d’Esters wird Honorarprofessor Hanns Braun sein Nachfolger. Als außerordentlicher Professor nimmt er den Lehrstuhl bis 1961 wahr.

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1963

Neue Gesichter und Abschlüsse

1963 Otto B. Roegele, Chefredakteur des „Rheinischen Merkur“, übernimmt die Professur des Instituts für Zeitungswissenschaft. Ab dem Sommersemester dieses Jahres ist neben der Promotion auch der Magisterabschluss möglich. Erster Magister-Absolvent ist Peter Glotz.

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1974

Herta Sturm verstärkt das Team

1974 wird dem Institut eine zweite Extraordinarienstelle zugewiesen, die mit Vorrang der empirischen Kommunikationsforschung gewidmet ist und mit Hertha Sturm besetzt wird. Das Institut erfährt im Zuge der Neuordnung der der Fakultäten eine Namensänderung in "Institut für Kommunikationswissenschaft (Zeitungswissenschaft)" und bildet fortan zusammen mit Amerikanistik, Politologie und Soziologie die Sozialwissenschaftliche Fakultät, zu deren erstem Dekan Professor Dr. Dr. Otto B. Roegele gewählt wird. Ein Modellversuch zur Journalistenausbildung an Hochschulen wird gestartet (Einbindung der Praxisausbildung der Deutschen Journalistenschule, die 1948 von Werner Friedmann gegründet worden war).

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1978

Diplomstudiengang und neue Professur

1978 wird der Modellversuch in den Diplomstudiengang Journalistik umgewandelt. Im Folgejahr wird Wolfgang R. Langenbucher auf eine neu eingerichtete C3-Professorenstelle für Journalistik berufen.

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1983

Neue Personen

1983: Klaus Schönbach wird Nachfolger von Hertha Sturm. Als Reaktion auf den nicht zu bewältigenden Ansturm von Studenten wird ein universitätsinterner Numerus Clausus eingeführt, der in der Folge dazu führt, dass von ca. sieben Bewerbern nur noch einer das Studium der Kommunikationswissenschaft aufnehmen kann. 1985 wird Heinz-Werner Stuiber als Nachfolger von Wolfgang R. Langenbucher berufen. Ein Jahr später wird Heinz Pürer auf einen neu eingerichteten Lehrstuhl berufen. Im gleichen Jahr tritt Ursula E. Koch die Nachfolge von Otto B. Roegele an.

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1987

Das IfKW im Amerika-Haus

1987: Das Institut zieht abermals um, die bisher getrennten Standorte im Amerika-Haus am Karolinenplatz, dem „Amalienkeller“ im Hauptgebäude und in der Widenmayerstraße werden in der Schellingstraße 33 zusammengeführt. Werner Früh folgt Klaus Schönbach auf die Empirie-Professur nach.

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1993

Nachwendezeit und Personalrondell

1993 werden Wolf-Dieter Ring und Peter Glotz zu Honorarprofessoren ernannt. 1996 folgt der nächste Umzug, diesmal in einen Trakt im ehemaligen Gebäude von Radio Freies Europa am Englischen Garten. Im gleichen Jahr beginnt das IfKW seine Mitarbeit am Aus- und Fortbildungskanal Bayern (AFK) im Hörfunkbereich. Bis zum Jahr 2002 strahlt der Radiosender des AFK ein Programm, das wesentlich von Studenten der LMU mitgestaltet wird, aus Studios in der Oettingenstraße aus. Hans-Bernd Brosius wird Nachfolger von Werner Früh. 1998 wird vorübergehend ein Parallellehrstuhl zur C4-Professur von Ursula E. Koch eingerichtet und mit Hans-Bernd Brosius besetzt.

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2000

Jahrtausendwechsel und neue Gesichter

2000 wird Hans-Bernd Brosius Nachfolger auf dem Lehrstuhl Koch. Seine ehem. C3-Stelle wird mit Romy Fröhlich besetzt. Zwei Jahre später geht Hans Wagner in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist Michael Meyen. Auf eine neu geschaffene C3-Professur auf Zeit für Multimedia ergeht ein Ruf an Werner Wirth. Dem Institut wird eine weitere neue Professur zugewiesen. Im Wintersemester dieses Jahres werden zum letzten Mal Hauptfachstudenten im Magisterstudiengang Kommunikationswissenschaft und (grundständigen) Diplomstudiengang Journalistik aufgenommen.

 Zum Nachruf an Hans Wagner

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2001

Medieninformatik und ein neuer Name

Die ersten Studenten der Medieninformatik, einem neuen Studiengang, der unter Federführung des Instituts für Informatik in Kooperation mit dem IfKW angeboten wird, beginnen 2001 mit ihrem Studium.



 Im Jahr wird das Institut unter seinem neuen Namen Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Teil des neuen Departments für Soziologie und Kommunikationswissenschaft.

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2003

Das Professorium wächst weiter

2003 folgt Werner Wirth einem Ruf an die Uni Zürich. Mit der Berufung von Jens Wolling (Nachfolge Wirth) im Jahr 2005 und Wolfram Peiser (neugeschaffene C4/W3, Antritt 2006) verfügt das Institut nun über sieben Professorenstellen. 

2006 geht Heinz-Werner Stuiber in den Ruhestand. Seine Professur wird nicht neu besetzt. Jens Wolling folgt einem Ruf an die Universität Ilmenau. Im Wintersemester beginnen die ersten Studierenden im neuen Studiengang Master of Arts Kommunikationswissenschaft ihr Studium.

 2008 wird Carsten Reinemann auf die neue W3-Professur für Politische Kommunikation berufen.

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2008

Masterstudiengang und Eigenständigkeit des IfKW

Im Jahr 2008 löst der Master-Studiengang Journalismus den Aufbaustudiengang Praktischer Journalismus ab. Ab Januar 2009 bildet das IfKW ein eigenständiges Department in der Sozialwissenschaftlichen Fakultät. Im Oktober zieht das Institut in die Schellingstraße 3 um, da das Gebäude in der Oettingenstraße um einen Anbau erweitert wird. Thomas Hanitzsch erhält als Nachfolger von Jens Wolling einen Ruf auf die W2-Professur mit dem Schwerpunkt Journalismus.

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2011

Neues Jahrzehnt, neue Räume und Gesichter

Christoph Neuberger tritt am 1. März 2011 die neu geschaffene W3-Professur für Medienwandel an. Im Oktober zieht das Institut zurück in das renovierte Gebäude in der Oettingenstraße 67. Ein Jahr später geht Prof. Heinz Pürer geht in den Ruhestand. Anne Bartsch wird auf eine W2-Professur für Kommunikationswissenschaft berufen. Neil Thurman tritt 2015 im Rahmen eines "Freigeist Fellowships" der Volkswagen-Stiftung eine Professur für Kommunikationswissenschaft an.

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2013

Neuer Masterstudiengang

Im Jahr 2013 nimmt der neue Studiengang "Master Internationale PR" nimmt die ersten Studierenden auf, zwei Jahre später tritt Neil Thurman im Rahmen eines "Freigeist Fellowships" der Volkswagen-Stiftung eine Professur für Kommunikationswissenschaft am IfKW an und ist seit dem fester Teil des Teams.

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2024

Ein Jahrhundert IfKW

Zum 100-Jährigen bekommt das IfKW ein neues Logo und feiert das Jahrhundert mit einem Symposium und einer Party gemeinsam mit Wegbegleiterinnen und -Begleitern. Im gleichen Jahr begrüßt das Institut IfKW-Alumna Anna-Sophie Kümpel im Lehr- und Forschungsbereich Medienrezeption.

2025

Neue Studiengänge und PR-Professur

Nach zwei Jahren Arbeit starten die ersten Studierenden in den überarbeiteten Bachelor- und Master Studiengängen der Master Kommunikationswissenschaft heißt nun Kommunikations- und Medienforschung, International PR wird Strategische Kommunikation und auch inhaltlich verändert sich einiges. Prof. Dr. Sophia Volk kehrt als Professorin für Strategische Kommunikation und Nachfolgerin von Prof. Romy Fröhlich an das IfKW zurück. Zu unseren Studiengängen

© Lena Teresa Fleischer